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Kopieren als Kulturtechnik

Wer tötet den Rock’n’Roll?

4. Februar 2010 von Christian Imhorst

In der Onlinezeitung The Huffington Post, ein Polit-Weblog mit Links zu verschiedensten Nachrichtenquellen und -kolumnisten, die von Lesern kommentiert werden können, hat Nathan Harden in einem Artikel den Rock’n’Roll zu Grabe getragen. Es geht dabei um die alte Leier, dass das Herunterladen von Musik die Musikindustrie zerstört und Pop-Musikern ihre Lebensgrundlage entzieht.

Dem Kommentar von Coco Bryce kann ich nicht zustimmen, da ich nicht denke, dass Nathan meinen Artikel Die verlorene Generation der Musikindustrie kopiert hat. Offensichtlich wurde er noch nicht einmal von ihm inspiriert, da ich ja gegen die Propaganda der Musikindustrie halte und sage, dass sich die Form des Musikkonsums ändert und sich die Produzenten wohl oder übel anpassen müssen. Doch darauf will ich gar nicht hinaus, sondern eher auf die schöne Analogie im Kommentar von yeahyeahyeahyeahyeah:

Consider the demise of classical music’s popularity, which began about 100 years ago. Then, as now with pop music, technology was the culprit. Electricity begat the phonograph, which took the dissemination music out of the gatekeeping hands of the publishing industry and the actual musicians who could translate these manuscripts into music. With the advent of recording technology, non-notational music could then be distributed and it turned out that the buying public greatly preferred jazz and other musics to classical. The art form became increasingly reliant on the existing repertoire, partially as a consequence.

Change a few crucial nouns in that paragraph and you get the story of what’s going on today.

Neue Technologien tragen nicht die Schuld am Untergang von Kulturgütern und veralteter Industriezweige, sondern wirken eher wie ein Katalysator: Sie beeinflussen die Reaktionsgeschwindigkeit.

Geschrieben in Publikationen