Dillo ist wieder da!
Eine der schönsten Nachrichten, seitdem es das Web 2.0 gibt: Endlich ist auch Dillo [1] in der zweiten Version erschienen. Der Meilenstein ist zwar berechtigt, aber auch ein bisschen erschlichen, weil es eine Version 1.0 nie gegeben hat. Mit dem neuen Browser setzt das Dillo-Projekt sein Vorhaben, einen möglichst schlanken und schnellen Browser für ältere Rechner oder mobile Geräte zu schaffen, weiter in die Tat um. Wer Dillo 2.0 einmal ausprobieren möchte, findet neben dem Quellcode auch fertige Pakete im DEB- oder RPM-Format auf der Projekt-Homepage [2].
Als der Artikel „Rettet Dillo!“ im Juli 2007 in freiesMagazin 07/2007 erschien [3], war das Projekt eingefroren. Jetzt ist der Browser verbessert und runderneuert zurück. Anstelle von GTK+ verwenden die Entwickler das schlanke C++-Toolkit FLTK2. Dadurch wurde der niedrige Speicherbedarf noch weiter gesenkt. Die neue verbesserte Oberfläche bietet nun Tabs, Antialiasing, Kontrolle über das Nachladen von Bildern, verbesserte Darstellung von Tabellen und Unterstützung verschiedener Zeichensätze. Letzteres gilt aber nur für westeuropäische, eine native Unterstützung von asiatischen Zeichensätzen fehlt leider immer noch. Außerdem werden Layout-Elemente wie Frames und CSS noch nicht dargestellt. Lediglich die Unterstützung von JavaScript ist für die kommenden Versionen geplant.
Durch seine eingeschränkte Fähigkeit, modernes Webdesign einigermaßen ansehnlich darzustellen, eignet sich Dillo immer noch nicht so recht zum Surfen. Aber er ist sehr schnell beim Anzeigen von Text und Bildern auf HTML-Seiten. Außerdem legen die Enwickler größten Wert auf Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Ziel des Dillo-Projekts [4] ist es, einen Webbrowser unter der GPL zu entwickeln, der zur Demokratisierung des Internets beiträgt und Menschen in die Lage versetzt, am Informationsfluss des Webs teilzuhaben, auch wenn ihre Zugangsvoraussetzungen schlecht sind, weil sie entweder veraltete Hardware oder nur Handhelds und PDAs zur Verfügung haben. Daher läuft Dillo auf so ziemlich allen Betriebssystemen und hat als Mindestanforderung einen 486er-PC mit 8 MB Arbeitsspeicher. Aufgrund dieser Vorteile ist Dillo zum Standardbrowser für kleinere Linux-Distributionen wie Damn Small Linux [5] geworden, die sich leicht auf älterer Hardware installieren lassen.
Links
[1] http://www.dillo.org/
[2] http://www.dillo.org/download.html
[3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2007-07
[4] http://www.dillo.org/funding/objectives.html
[5] http://www.damnsmalllinux.org/index_de.html
Geschrieben in freiesMagazin