Das Weblog als Karrierechance
Normalerweise hört man eher die Geschichte, dass das Weblog ein Karrierekiller sein soll. Blogger sind für ihre Beiträge über Arbeitsplatz und Arbeitgeber schon gefeuert worden. Für den Boston Globe ist das Weblog im Artikel Blogs ‚essential‘ to a good career eine wahre Karrierechance. Demnach sollen Blogs unentbehrlich für die eigene Karriere sein. Dermaßen positiv wurden Blogs bislang noch nicht in einem Artikel dargestellt.
Laut Phil van Allen vom Art Center College of Design in Pasadena ist das Blog eine neue Möglichkeit für Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache. Anstelle einer statischen Homepage hat man heute sein Blog, in dem man über sein spezielles Interessensgebiet schreibt. Allerdings sollte man sein Thema mit Bedacht wählen. So sagt van Allen, dass die interessantesten Blogs eine bestimmte Richtung verfolgen. „Du brauchst eine Philosophie, die dich begleitet und an die du dich hältst. So kannst du dich nicht in der einen Minute mit einem Weltthema beschäftigen und in der nächsten schreiben, dass dein Hund gestorben ist.“
Ben Day dachte in seinem Weblog neben Computerthemen auch über liberale Politik nach. Allerdings riet ihm jemand, die politischen Einträge zu löschen, denn damit sei er nur ein weiterer einsamer Rufer in der Welt der politischen Blogs. Als Informatiker hat er sein Blog auf technische Themen spezialisiert, so dass es „nur“ noch public relations in eigener beruflicher Sache und kein Poesiealbum mit politischen Ansichten mehr ist.
Dervala Hanley hat durch ihr eigensinniges literarisches Blog einen Job bei der Consulting-Firma Stone Yamashita bekommen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschäftswelt humaner darzustellen. Stone Yamashita war von Hanleys Fähigkeit begeistert, Erfahrungen aus dem Geschäftsleben mit eigenen persönlichen Worten auszudrücken. Natürlich bloggt Hanley weiter, nur sollte sie damit vorsichtig sein, was sie über ihren neuen Arbeitgeber schreibt. Denn Bloggen ist nicht unbedingt die Erfolgsgeschichte, die der Artikel behauptet.
Zum Beispiel wird die Geschichte von Mark Jen nicht erzählt, der als Produktmanager von Microsoft zu Google wechselte. In seinem Weblog berichtete er von seiner Arbeit und verglich die Arbeitsbedingungen von Microsoft und Google, wobei Google wohl nicht immer besser abschnitt. Auch wenn Jens Beiträge eher harmlos waren und keine Unternehmensgeheimnisse verraten wurden, war Google über das Weblog nicht begeistert. Zwar kam er der Aufforderung nach, die Einträge zu entfernen, trotzdem wurde er von Google gekündigt.
Geschrieben in Haustechnik