Meine kleine Windows 8 Installation
Hilfe, Tipps und Unterstützung, um Windows 8 zu installieren, gibt es im Internet reichlich. Wenn man freiwillig auf Windows 8 umsteigen will, ohne einen neuen Rechner oder ein Tablet zu kaufen, kann man zur Zeit ein schönes Schnäppchen machen, indem man das Upgrade von einer älteren Windows-Version auf Windows 8 Pro für 29,99 Euro nimmt. Auf meinem Netbook N145Plus von Samsung existiert neben Xubuntu zum Beispiel ein Windows 7 Starter, das auch extrem abgespeckt noch ziemlich langsam ist. Windows 8 Pro soll da deutlich schneller sein, also habe ich die Installation riskiert und das Geld investiert, um die lahme Starter- durch eine Pro-Edition zu ersetzen.
Zuerst benötigt man den Upgrade-Assistenten, um ein Windows 8-Upgrade als Download auszuführen. Dazu habe ich mich auf dem Netbook als Administrator unter Windows 7 angemeldet. Außerdem habe ich noch die Auflösung auf 1024 x 768 Pixel geändert, damit der Assistent nix zu meckern hat. Metro Apps funktionieren unter Windows 8 nur ab dieser Auflösung, normalerweise benutzt ein Netbook allerdings eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel.
Anschließend fragt der Assistent, was man behalten möchte. Hier hat man auch die Chance, „Nichts“ auszuwählen, was auf eine Neuinstallation hinausläuft, das bei einem Upgrade eigentlich nicht funktionieren sollte. Bei mir führte diese Wahl auch noch zu Problemen bei der Aktivierung von Windows 8, doch dazu später mehr.
Warum Microsoft hier eine Optionen bei der Installation anbietet, die bei der Aktivierung in eine Sackgasse führt, bleibt wohl ein Geheimnis.
Als Installationsmedium habe ich mich für die ISO entschieden, nur um die Dateien nach dem Entpacken auf einen bootfähigen USB-Stick zu beamen. Das Ganze geht vermutlich schneller umgekehrt, indem man den Assistenten einen bootfähigen USB-Stick erstellen lässt, um nach gelungener Installation die Dateien dort wieder herunterzukratzen, aber ich habe Zeit.
Also habe ich den USB-Stick angeschlossen, die Windows Shell cmd.exe geöffnet und diskpart
eingeben. Mit list disk
kann man die aktuellen Laufwerke anzeigen, wobei man sich die Nummer des USB-Sticks merken muss. Bei mir ist es die Nummer 1, woraufhin ich die folgenden Befehle in dieser Reihenfolge eingegeben habe:
select disk 1
clean
create partition primary
select partition 1
active
format fs=fat32
assign
exit |
Die Windows.iso, die der Assistent erstellt hat, habe ich gespeichert, mit 7Zip entpackt und dann die Dateien auf den jetzt bootfähigen USB-Stick in Laufwerk F: kopiert:
xcopy C:\Pfad\zur\entpackten\iso\*.* /s /e /f F:\ |
Nach dem Neustart des Netbooks läuft die Installation von Windows 8 vom USB-Stick, sofern man die Bootreihenfolge im BIOS entsprechend eingestellt hat. Nach Installation und Anmeldung habe ich den Rechner noch einmal komplett neu gestartet, was mich gleich zur Aktivierung von Windows 8 geführt hat. Warum ich hier nochmal den Produkt-Key eingeben muss, den ich ja schon während der Installation eingetippt hatte, ist mir nicht ganz klar. Blöd nur, dass die erneute Eingabe des Keys fehl schlägt: „Mit dem Produkt Key stimmt etwas nicht“, bzw. „Sie haben den PC auf Windows 8 aktualisiert, obwohl keine frühere Version von Windows installiert war (Fehler 0xC004F061)“ oder so ähnlich. Diese Thematik hat Windows 8 von seinem Vorgänger geerbt. Mit dem alten „Upgrade-Trick“ aus der c’t funktioniert die sauber Neuinstallation auch unter Windows 8, wie auch Caschy oder Senfzeit zeigen.
Zum Schluss teile ich mit meinem Samsung Netbook noch das Schicksal aller anderen Netbook-Besitzer, wie Günter Born mit seinem MSI Wind U 100: Metro Apps lassen sich nur mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixel starten, das Netbook liefert nach der Installation aber nur 1024 x 600 Pixel. Damit die Auflösung entsprechend geändert werden kann, muss man in der Registry nach dem Schlüssel Display1_DownScalingSupported suchen und bei allen gefundenen Einträgen den DWORD-Wert von 0 auf 1 setzen. Dazu die Windows-Taste drücken, wild regedit.exe
eintippen, auf das Ergebnis mit der rechten Maustaste klicken und „Als Admin ausführen“ auswählen. Im Editor öffnet man mit der Tastenkombination „Strg + F“ ein Suchfenster. Wenn man den Schlüssel gefunden hat, klickt man mit der linken Maustaste doppelt drauf und ändert den DWORD-Wert auf 1. Mit der Taste „F3“ sucht man nach den nächsten Eintrag. Insgesamt sollten es zwei sein. Nach dem Neustart tauchen jetzt bei der Bildschirmauflösung eine Reihe weiterer Werte auf, wobei man nach der Änderung auf 1024 x 768 Pixel die Metro Apps starten kann.
Blöd nur, dass der Desktop jetzt ziemlich gestaucht aussieht. Schöner wäre es natürlich, wenn man zwei Modi definieren könnte: 1024 x 768 Pixel für die Apps, 1024 x 600 Pixel für den Desktop. Von diesem Schönheitsfehler einmal abgesehen, bereue ich den Umstieg von Windows 7 Starter auf Windows 8 Pro für den Preis kein bisschen. Windows 8 fühlt sich auf der schmalen Hardware mit 1 GB Arbeitsspeicher und 1,67 GHz-Prozessor wesentlich schneller an, als die Starter-Edition. Abgesehen davon gibt es viele neue Features, die in der Starter gefehlt haben, und die es jetzt zu entdecken gilt.
Geschrieben in Windows