PipeWire unter openSUSE installieren
PipeWire ist ein relativ neues Multimedia-Framework, was ursprünglich nur für Video-Streaming gedacht war und langfristig PulseAudio unter Linux ablösen soll. PipeWire will dabei über PulseAudio hinausgehen und Audio-Streams mit niedrigen Latenzen verarbeiten, wenn Programme es anfordern, selbst dann, wenn die Anwendung in einer Sandbox wie Flatpak läuft, und dass ohne großen Konfigurationsaufwand. Außerdem ist Pipewire mit Wayland kompatibel.
Aktuelle Versionen von Distributionen wie openSUSE, Fedora oder Ubuntu haben PipeWire zwar schon an Bord, lassen es allerdings zugunsten von PulseAudio noch deaktiviert. Möchte man PipeWire schon heute unter openSUSE nutzen, kann man es schnell manuell nachinstallieren, entweder im Terminal oder mit Hilfe von YaST:
sudo zypper install pipewire pipewire-pulseaudio pipewire-alsa gstreamer-plugin-pipewire |
Dadurch wird jetzt allerdings ein Konflikt angezeigt, weil PulsAudio noch installiert ist und vorher noch deinstalliert werden muss. Deshalb wählt man bei der Auswahl an möglichen Konfliktlösungen die 1), um PulseAudio zu deinstallieren. Anschließend wird PipeWire installiert.
Danach müssen noch die Dienste von PipeWire aktiviert werden:
systemctl --user enable --now pipewire.{service,socket} systemctl --user enable --now pipewire-pulse.{service,socket} |
Ist das erledigt, startet man das Betriebssystem am besten einmal neu, damit PipeWire den PulseAudio-Server ersetzt wird. Erst dann sollte man prüfen, ob die Installation erfolgreich war:
pactl info | grep "Server Name" Server Name: PulseAudio (on PipeWire 0.3.56) |
In der Ausgabe des Befehls sucht nach „Server Name“. Steht dort „Server Name: PulseAudio (on PipeWire 0.3…)“, hat es geklappt. Steht dort immer noch PulseAudio sollte man sich auf die Fehlersuche begeben.
Troubleshooting
– Falls PipeWire nicht wie gewünscht funktioniert, sollte man zuerst einmal prüfen, ob die Ordner mir den Konfigurationsdateien /etc/pipewire
und ~/.config/pipewire
vorhanden sind und falls nicht, die Konfigurationsdateien kopieren:
[ ! -d "/etc/pipewire" ] && sudo cp -r /usr/share/pipewire /etc/ [ ! -d "~/.config/pipewire" ] && cp -r /usr/share/pipewire ~/.config/pipewire |
– Bekommt man nach einem Neustart immer noch keinen Ton, sollte man PipeWire nochmal starten und schauen, ob es dann funktioniert:
systemctl --user restart pipewire.socket pipewire-pulse.socket wireplumber.service |