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Hotmail nötigt Umstellung des User Agents im Firefox auf

10. November 2008 von Christian Imhorst

Seit Anfang November nötigt Microsofts Webmail-Dienst Hotmail Linux-User, die mit Firefox oder Iceweasel ihre E-Mails bearbeiten wollen, dazu, die Konfiguration ihres User Agents zu bearbeiten. Zuvor hatte der Webmailer das Design der Seite geändert und fragt, wie andere Webdienste auch, den User Agent des Browsers ab. Bei der Abfrage wird fälschlicherweise festgestellt, dass Firefox unter Ubuntu und Iceweasel unter Debian nicht aktuell genug für die Hotmail-Seite seien, obwohl beide in der aktuellen Version 3.0.3 unterwegs sind. Wenn man den Warnhinweis einfach ignoriert, kann man keine E-Mails mehr mit der neu gestalteten Weboberfläche von Hotmail bearbeiten. Man sieht zwar die Eingabefelder für die Betreffzeile und für die E-Mail-Nachricht, sie sind aber grau hinterlegt und nicht benutzbar.

Hintergrund ist dabei in Ubuntu der Eintrag general.useragent.vendor in der Konfiguration von Firefox und general.useragent.extra.firefox in Iceweasel unter Debian. Bei ersterem ist der Wert Ubuntu eingetragen, bei letzterem steht Iceweasel/3.03. Diese Einträge sind dann der Grund, warum Hotmail meint, hier keine aktuellen Firefox-Browser vor sich zu haben. Um das zu ändern, muss man in der Adressenleiste der Browser about:config eingeben und die Meldung „Ich werde vorsichtig sein, versprochen“ bestätigen. Im Suchfeld muss man dann nach general.useragent.vendor bzw. general.useragent.extra.firefox suchen und die doppelt anklicken. Dann muss man den Eintrag von Ubuntu, bzw. Iceweasel durch Firefox ersetzen und mit OK bestätigen. Anschließend muss der Browser neu gestartet werden.

Warum dieser Aufstand nötig ist, bleibt das Geheimnis von Microsoft. Vermutlich ist es noch nicht einmal Absicht, sondern einfach nur schlecht programmiert. Laut Linux-Watch.com soll auch der Firefox-Browser unter Fedora 9 und CentOS 5.2 betroffen sein. Unter beiden Systemen wird man das Problem ähnlich wie unter Ubuntu und Debian lösen können, in dem man den User Agent entsprechend anpasst.

Geschrieben in Gnu/Linux